Süßholz

„Meister der Entspannung“

Der den Sanftmut erzeugt und Säfte bringt

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Überblick: Süßholz

Name:

Süßholz – Glycyrrhiza glabra

Andere Namen:

gelbe Zuckerwurzel, Lakritze, Lakritzenwurzel, Hustenwurzel, spanisches Süßholz, russisches Süßholz

Familie:

Schmetterlingblütler – Fabaceae

Verwendete Pflanzenteile:

  • Wurzel – Liquiritiae radix

Inhaltsstoffe:

Triterpensaponine (Glycyrrhizin), Flavonoide, Isoflavonoide, Cumarine, Phytosterole, Saponine, Polysaccharede

Geschmack:

süß, leicht scharf

Temperatur:

warm

Dosierung:

Variante A:

ein Teelöffel pro Tasse, 2–3 Tassen täglich (in dieser Dosierung nicht länger als 6 bis 8 Wochen trinken).

Variante B:

Pragmatische Tagesdosis: Drei Teelöffel Süßholz mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, ca. 10 Minuten ziehen lassen, mit einem Sieb abseihen und in eine Thermoskanne füllen. Den Tee zu beliebigen Zeiten, tagsüber trinken.

Gegenanzeigen:

  • keine hoch dosierten Langzeitanwendungen bei schwersten Leber- und Nierenerkrankungen und bei Bluthochdruck und in der Schwangerschaft
  • Bei mehr als 20g pro Tag könnte es aufgrund cortisonähnlicher Wirkung zu Wasseransammlungen, Bluthochdruck und Kaliumverlust kommen.

Nebenwirkung:

sind bei der Anwendung von bestimmungsgemäßen Dosen (Tagesdosis: 5 bis 15g) der Süßholzwurzel nicht bekannt.

Wirkung: Süßholz

  • hemmt Entzündungen
  • fördert Auswurf und wirkt schleimlösend
  • löst Krämpfe
  • heilt und schützt die Schleimhäute
  • vermindert Pepsin und verbessert den Magenschleim
  • hemmt Bakterien und Pilze
  • antiviral
  • antiallergisch
  • antiasthmatisch

Besonders gezielte Wirkungen bei folgenden Symptomen und Krankheitsbildern:

Innere Anwendung - Physis

  • Magen- Zwölffingerdarmgeschwür; auch bei Helicobacter pylori
  • Magenschleimhautentzündung und -reizungen
  • Sodbrennen, saures Aufstoßen
  • regeneriert die Magenschleimhaut; bremst die Pepsinaktivität und verbessert den Magenschleim
  • Magen- Darmkrämpfen
  • Blinddarmreizung
  • leichte Verstopfung
  • schützt die Leber
  • Entzündung der oberen Luftwege
  • Husten, Bronchitis mit Verschleimung
  • Hustenreiz, krampfartiger Husten
  • Halsentzündungen
  • grippale Infekte mit Beteiligung des Respirationstraktes
  • Asthma bronchiale
  • fördert die Menstruation
  • mildert Nebenwirkungen von Medikamenten z.B. Aspirin
  • Geschmacksverbesserung von Teemischungen

Emotionale und geistige Aspekte

  • Unzufriedenheit; fördert die innere Zufriedenheit
  • bei übermäßigen Sorgen
  • Stärkungsmittel; wirkt leicht anregend
  • hat einen positiven Einfluss auf die Gehirnleistung
  • bringt innere Weichheit zurück
  • hilft sich selbst anzunehmen

Äußere Anwendung:

früher wurde Süßholzwurzelpulver auf Wunden und Geschwüre gestreut

Besonders gezielte Wirkung bei folgenden Disharmoniemustern der chinesischen Medizin:

  • Qi- und Blut - Mangel
  • äußere Wind - Hitze
  • Magen- und Milz - Qi - Mangel
  • Lungen - Qi - Mangel
  • Lungen - Yin - Mangel
  • Schleim in der Lunge
  • Nieren - Qi - Mangel
  • leitet Noxen aus
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Fakten und Erfahrungen zum Süßholz

Wenn wir einen Esslöffel der Süßholzwurzel mit einem Liter gekochtem Wasser überbrühen, ist ein süßes Getränk zubereitet. In dieser Dosierung schmeckt der Tee süß und hat einen leichten Lakritzgeschmack. Bei einer geringeren Dosierung verbleibt zwar die Süße, der Lakritzgeschmack nimmt jedoch ab. Außerdem ist deutlich eine schleimige Konsistenz zu schmecken. Dieser Essenz- und Säfte spendende Anteil der Süßholzwurzel ist deutlich zu bemerken. Die Säfte geben einen sanften, weichen, entspannenden Schutz. Die Essenzen der Süßholzwurzel helfen bei Blutmangel, Schwäche, Müdigkeit, bei Antriebslosigkeit und fördern den Appetit.

Die Süßholzwurzel schmeckt süß und noch mal süß. Bei Teemischungen können wir sie dazu nutzen, eine gewisse Süße einzubringen.

Es darf nur so viel verwendet werden, dass das Süße im Vordergrund steht und nicht die ganz eigene Geschmacksrichtung, die die Süßholzwurzel auszeichnet. Bei der süßen Lakritzgeschmacksrichtung scheiden sich sehr schnell die „Geschmacksgeister“.

Je nördlicher wir uns in Europa bewegen, umso beliebter ist Lakritze, in vielen verschieden Variationen. Dementsprechend ist sie gut erhältlich. Es mag daran liegen, dass die Lakritze eine erwärmende Wirkung hat. Wer den Norden mit der salzhaltigen Luft kennt, der weiß, wie sehr die Kälte in den Körper kriechen kann. Die Süßholzwurzel – in diesem Fall die Lakritze – wärmt den Körper, von der Mitte durch und durch. Bei zu großem Verzehr kann der Blutdruck in die Höhe getrieben werden.

Das Süße verspricht uns Entspannung und Genuss. Die Süßholzwurzel wirkt harmonisierend auf das Gemüt, nimmt depressive Neigungen, Energielosigkeit, Erschöpfung, hilft gegen Kurzatmigkeit und bei Allergien. Sie wirkt entschleimend, mildert Nebenwirkungen von Medikamenten und fördert die Umwandlung der Nahrung.

Die Süßholzwurzel ist so intensiv süß, dass sie die süße Geschmackskraft repräsentieren soll. Die Polarität zwischen genussvoller Entspannung und dumpfer, gestauter Trägheit ist sehr groß. Es kann sehr schnell geschehen, durch das Denken in den einen, oder anderen Zustand zu rutschen.

Habe ich ein gutes Gewissen? Darf ich mich ausruhen? Bin ich berechtigt mich zu entspannen? Habe ich es verdient? Esse ich die Schokolade, auf die ich ein Heißhunger habe, mit gutem Gewissen, oder bestrafe ich mich schon mit Schuldgefühlen während ich sie esse, ganz zu schweigen nachdem ich sie verzehrt habe? Wenn ich meine Taten annehme, nehme ich meine Vergangenheit an. Können wir das, ohne Wenn und Aber, dann sind wir entspannt.

Diese Erlaubnis kann ich mir nur selbst ausstellen. Dafür bin ich die einzige und höchste Instanz.

Genehmigen wir uns die Entspannung nicht, mögen wir uns in der gleichen körperlichen Stellung befinden, aber innerlich wird gegrübelt. Es ist das launisch, träge Herumliegen, das uns immer weniger befriedigt. Wir haben die Vergangenheit noch nicht bewältigt. Wir hätten es doch anders, besser, machen können. Die Zukunft muss durchdacht werden. Ich komme zu keiner Lösung, da doch so viele Schwierigkeiten entstehen können. „Never ending story“ von verklebenden, grüblerischen, sorgenvollen Gedankenströmen. Die Schwere zeigt sich in der Körperlichkeit. Trägheit macht sich breit. Man ist launisch, aggressiv und schwer.

Die Süßholzwurzel vermittelt uns ein wohliges, zufriedenes Entspannungsgefühl. Sie zeigt uns auf wie angenehm und entspannt das Leben sein kann. Wir können diesen Zustand in unser Hirn kopieren und ihn so gedanklich wiederholen, wie die Süßholzwurzel ihn uns empfinden lässt. Wir können von der Süßholzwurzel das innere, wohlige, entspannte Lebensgefühl erlernen, sofern wir die Energie einer Wurzel als Lernerfahrung annehmen wollen.

Wir gehen durch die Wurzel, an die Wurzel.

Wenn wir es uns ganz gemütlich machen, ausgestreckt auf dem Sofa, oder in einer Hängematte liegen und es uns gelingt zu entspannen, dann sind wir in einem Süßholzwurzelzustand.

Das ist Entspannung pur. Entspannung, die wir uns mit bestem Gewissen, ohne Schuldgefühle und ohne zu grübeln genehmigt haben, die uns erquickt, erfrischt und die wir voll und ganz genießen können. Es ist wie der Fünfminutenschlaf, aus dem wir mit neuem Tatendrang ins Geschehen des Lebens einsteigen können.

Es gibt keine Gedankenlawinen, die durch das Hirn rasen und keine Berge an Sorgen. Wenn wir riesige „Grübelberge“ im Kopf haben, müssen wir uns anspannen. Je mehr wir grübeln, umso verklebter wird unser Stuhlgang. Der Klopapiergebrauch steigt.

Dagegen ist es herrlich, sich entspannt, mit liebevollen Gedanken und einem wohligen Gefühl auszuruhen und sich der Süße des Lebens hinzugeben.

Das süße Tun im Nichtstun zeigt uns die Energie der Süßholzwurzel. Sie löst Krämpfe und Schleim.

Trotz aller Süße hat die Süßholzwurzel eine sanfte Schärfe. Diese zeigt sich in der bakterienhemmenden Wirkung. Die Süßholzwurzel ist wie ein trojanisches Pferd. Sie versteckt in ihrer intensiven, süßen Geschmacksenergie eine sehr hoch entwickelte Schärfe. Diese reicht aus, um beispielsweise den Helicobacter pylori, ein Bakterium, das für zahlreiche Magenerkrankungen verantwortlich ist, zu eliminieren.

Zur Zeit von Hildegard von Bingen wurde die Süßholzwurzel erfolgreich gegen Tollwut eingesetzt und auch bei Tuberkulose und Keuchhusten heilt sie. Die Bakterien und Viren werden sanft eingeschläfert, mit einem gezielten, scharfen Stich getötet und dann aus dem Organismus befördert. Die Süßholzwurzel fördert die Darmtätigkeit und den Schleimauswurf.

Sie bremst die Pepsinaktivität, verbessert den Magenschleim und entspannt bei Magen- Darmkrämpfen und leichter Verstopfung. Durch die Fähigkeit der Säfteregulation, fördert sie die Menstruation.

Das Süßholz regeneriert ebenso Magenschleimhautentzündungen.

Bei Husten, Entzündung der oberen Luftwege, Halsentzündungen, grippalen Infekten, mit Beteiligung des Respirationstraktes ist sie ebenfalls erfolgreich. Sie entspannt so intensiv, dass selbst starke Hustenreize behandelt werden können.

Fakten und Erfahrungen aus Sicht der chinesischen Medizin

Wirkungen der Geschmackskräfte und der Säfte aufbauenden Aspekte

Erde - Milz - Pankreas - Zwölffingerdarm - Dünndarm - Yin

Die Süßholzwurzel wird dem Verdauungsbereich (chinesisch Milz - Yin) zugeordnet. Sie hat eine stark wärmende Wirkung, fördert den Stoffwechsel und baut enorm Säfte (Yin) auf.

Sie reguliert über die Wärme, unter anderem das Verdauungsfeuer. Die Verdauung wird angeregt.

Die Süßholzwurzel baut Energien (Qi) auf, vor allem in Magen, Lunge und Niere. Sie hilft auch diese Organe zu befeuchten.

Der Leitsatz für die Kraft der süßen Geschmacksenergie ist bei der Süßholzwurzel äußerst passend. Tugenden und Energien, die nur das Süße aufschließen kann und durch die Zeit mitbringt, sind Potenz, überströmende Liebe, großer Reichtum und viel Güte.

Die Süßholzwurzel fördert die Potenz, da sie Säfte aufbaut und den Säftefluss durch die Entspannung der Gefäßwände und der Muskulatur reguliert. Sie bewirkt das Annehmen, in Form eines wohligen Gefühls in der Mitte. Alles ist richtig und gut. Es ist einfach so in Ordnung, wie es ist, ganz gleich ob es gut, oder schlecht für einen erscheint. Wenn wir beide Zustände annehmen können, fallen die Sorgen und Gedanken. Worüber müssen wir uns Sorgen machen, wenn wir annehmen können, dass alles in Ordnung ist?

Wir müssen kein schlechtes Gewissen wegen der Vergangenheit haben – sie ist beendet und durchlaufen. Werde nicht träge und bleibe nicht in der Vergangenheit hängen.

Die Wirkung der süßen Geschmackskraft des Süßholzes

Das Süße löst liebesähnliche Energien aus. Liebe nimmt an. Liebe ist voller Verständnis.

Wenn wir uns gut fühlen, sind wir auch satt. Wir sind befriedigt. Wir sind reich und brauchen nichts mehr. Es ist Reichtum vorhanden, da wir uns befriedigt fühlen.

Wenn wir uns wirklich innerlich reich fühlen, handeln wir unweigerlich aus der Güte.

Die Wirkung, mit der uns die Süßholzwurzel dient, wird hier gut beschrieben.

Die Süßholzwurzel versüßt, entspannt, stärkt, stützt, befeuchtet, reguliert den Flüssigkeitshaushalt, harmonisiert, spendet Säfte und wirkt hygroskopisch. Sie spendet aktive Energie, reguliert den Säftehaushalt, puffert und regt die Ausscheidung an. Sie zentriert.

Die Wirkung der scharfen Geschmackskraft des Süßholzes

Die verpackte Schärfe der Süßholzwurzel, entwickelt Wärme und hat eine bakterienhemmende, antivirale Wirkung. Dadurch hemmt die Süßholzwurzel Entzündungen und schützt die Leber. Die Schärfe, die scharfe Geschmackskraft, beseitigt Toxine. Nahrungs- und Drogenintoxikationen, Halsentzündungen, Tonsillitis, Magen- Feuer, Gastritis mit Übersäuerung und Ulcus ventriculi können behandelt werden.

Heilmeditation: Süßholz

Süßholz - „Meister der Entspannung“

Buddhistische Erleuchtungsatmung

Lege dich auf ein Sofa, oder eine Matte. Bedecke dich mit einer Decke. Atme ein und spanne den ganzen Körper an. Beim Ausatmen entspanne bewusst den gesamten Körper. Mach das drei Mal. Dann lass den Atem einfach ein- und ausströmen. Du greifst überhaupt nicht in den Atemvorgang ein. Du bist Beobachter.

Beim Einatmen stellst du dir vor, dass sich die Wirbelsäule ausdehnt. Sie wird länger. Beim Ausatmen stellst du dir vor, dass du dich immer mehr entspannst. Beim Einatmen dehnt sich die Wirbelsäule aus, sie wird länger. Beim Ausatmen entspannst du dich immer tiefer.

Genieße die Pausen, die zwischen dem Ein- und Ausatmen und dem Aus- und Einatmen entstehen. Je länger diese Pausen werden, umso tiefer wird die Entspannung. In den Pausen ist der Verstand ruhig. Die Pausen sind mit Frieden erfüllt, mit seliger Entspannung.

Praktiziere es so lange, bist du dich richtig tief entspannt fühlst. Vergiss dann den Atem und genieße es. Lass dich einfach dahin gleiten. Du darfst dich gut fühlen.

Heilmeditation:

„Ich bin konzentriert und entspannt.

Ich bin achtsam und entspannt.

Ich nehme mich an.“

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