Mistel – Viscum album
Viscum album L.
Hexenbesen, Kenster, Mispel, Nistl, Heiler aller Schäden, Drudenfuß, Heiligheu, Heilkreuzholz, das allheilende Druidenkraut, Leimmistel, Vogelmistel, Wintergrünholz
Eiweißkomplexe, Lectine, Polypeptide (Viscotoxine), Flavonoide, biogene Amine, Schleimstoffe, Lignane
süß, bitter, sauer
kühl
Ein Teelöffel auf eine Tasse, bei Bedarf 2–4 Tassen pro Tag.
ein Teelöffel pro Tasse, mit kaltem Wasser übergießen und 10 bis 12 Stunden stehen lassen; vor dem Trinken anwärmen; 1–2 Tassen täglich trinken.
Pragmatische Tagesdosis: Zwei Esslöffel Mistel mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, ca. 10 Minuten ziehen lassen, mit einem Sieb abseihen und in eine Thermoskanne füllen. Den Tee zu beliebigen Zeiten, tagsüber trinken.
Aufgrund nicht ausreichender Untersuchungen bei Kindern, Schwangerschaft und Stillzeit nicht besonders empfohlen. Manchmal angegebene Gegenanzeigen beziehen sich nur auf Injektionstherapien.
keine bekannt
Die Mistel ist eine immergrüne Pflanze, die auf Bäumen wächst. Sie bildet eine klar erkennbare Form, die in sich abgeschlossen zu sein scheint. Sie kann ein paar hundert Jahre alt werden und wächst erstaunlicherweise in alle Richtungen und gleichzeitig harmonisch um ein Zentrum herum.
Grundsätzlich zerstört sie die Bäume nicht. Im Gegenteil – die Kranken, auf denen sie sich niederlässt, werden durch die Anwesenheit der Mistel häufig in eine ausgeglichene, gesunde Lebensposition geführt. Es gibt auch Fälle, wo zu viele Misteln einen Baum besiedeln, so dass der Baum überfordert ist. Die Mistel ist kein Schmarotzer, der andere mit seiner Anwesenheit zerstört. Sie lebt in einer symbiotischen Beziehung, die allen gut tut. Die Bäume leben ja auch von der Erde, ohne dass sie als Schmarotzer bezeichnet werden. Die Misteln haben keinen direkten Kontakt zur Erde.
Sie, die auf Eichen wachsen, waren und sind die beliebtesten Pflanzen der Druiden. Sie galten und gelten als die mit der meisten Kraft. Die Bezeichnung Druide soll vom Wortstamm „Dru“ kommen, was Eiche bedeutet. „Vid“, soll aus dem indogermanischen stammen und wird von „Veden“= Wissen abgeleitet. Der Druide wird auch als Wächter der Eiche bezeichnet. Die Misteln wurden und werden von weiß gekleideten Druiden mit einer goldenen Sichel geschnitten. Sie wurden mit Tüchern aufgefangen, so dass sie nicht direkt den Erdboden berührten.
Diese einmalige Art eine Pflanze aus der direkten Wachstumsverbindung zu lösen, lässt ahnen, welchen Stellenwert diese Pflanze bei den Druiden hat. Sie wussten und wissen um die Kraft und Fähigkeiten der Mistel, der Pflanze, die zu jeder Jahreszeit, unabhängig von verschiedenen klimatischen Phasen, immergrün ist, Bescheid.
Sie wurde von ihnen als „allheilend“ bezeichnet. Dieser Pflanze wurde von den weisen, eingeweihten, keltischen Heilern eine hohe Ehre entgegen gebracht. Das besondere an Druiden ist, dass sie immer gesellschaftliche Verantwortung übernommen haben und die Rituale der damaligen Lebensgemeinschaften anleiteten. Die Bezeichnung „allheilend“, rührt aus der praktischen Erfahrung und den Erfolgen, die sie mit dieser Pflanze hatten. Heute würden wir von einer erfolgreich durchgeführten Langzeitstudie sprechen.
Die anthroposophische Medizin nutzt Mistelextrakte bei Krebsbehandlungen. Es wird in diesem Zusammenhang immer wieder von erstaunlich guten Resultaten gesprochen. Die anthroposophische Medizin unterscheidet auch auf welchem Baum die Mistel gewachsen ist, um sie gezielter zu verwenden.
Beim Trinken eines Misteltees fällt als erstes auf, wie weich und leicht schmeichelnd sie den ersten Kontakt zu den Geschmackssinnen, im Mundinnenraum des Menschen, herstellt. Wird die Dosierung sehr klein gehalten, können wir von einem fast geschmacksneutralen Empfinden sprechen.
Bei Magenschmerzen räumt die Mistel auf und entspannt die angespannte Gallenblase. Sie beruhigt das zu schnell schlagende Herz und verändert den hochgefahrenen Blutdruck. Die Mistel ist, wie gesagt, allheilend. Sie weiß, was als Erstes zu tun ist. Sie beginnt dort, wo es nötig ist, reguliert selbst und erkennt den Schwerpunkt. Unsere Vorfahren wussten schon, warum sie dieser Pflanze die Krone eines allheilenden Krautes aufsetzten.
Die Mistel hat unter anderem die Fähigkeit, den Zugang zu unserem inneren Empfinden herzustellen.
Sie ist in der Lage die inneren Tore zu öffnen, die Verbindung zwischen unserer Seele – unserer Intuition und dem Überbewusstsein – der Überseele herzustellen.
Nach dem Trinken können wir gut spüren, wie sich um und in der Wirbelsäule eine spiralisch bewegende Energie aktiviert. Die Energie kann wieder ungehinderter aufsteigen. Das Großhirn wird aktiviert, so dass die inneren Tore zur Überseele, zum Überbewusstsein, geöffnet werden.
Konzentriere dich in Ruhe darauf. Wenn man sich selten nach innen ausrichtet, kann es ein bisschen dauern, bevor es wahrgenommen wird. Es funktioniert trotzdem, auch wenn nicht alle Energiebewegungen gespürt werden.
Oben am Schädel, an der Fontanelle, kribbelt es. Es ist ein Gefühl, als ob zusätzlich, in diesem Bereich, ein leichter Strom angeschaltet wurde, der nun spürbar fließt. Es entsteht kein Rauschgefühl (sonst wäre diese Pflanze wohl auch schon längst verboten worden), sondern ein Neuanschluss an die Energie des inneren Kosmos, des Alls. Das All - heilende - Druidenkraut. Wir Menschen kommen wieder besser in Kontakt mit unserem eigenen Bewusstsein. Doch handeln müssen wir selbst. Einer der Schlüssel zur Heilung liegt im Umsetzen der uns gegebenen und gebotenen Möglichkeiten.
Damit steht das ganze System Mensch wieder mehr unter der weisen Kontrolle des Großhirns, der Seele, der Intuition. Die Impulse die von dort ausgehen, sind sinnvoll und damit natürlich heilend. Das physische System bekommt wieder einen klaren Kontakt nach innen und dadurch bessere Anleitungen, was und wie es die anstehenden Angelegenheiten organisieren und klären kann.
Feuer - Kreislauf - Yin
Die Zuordnung der Mistel zum Kreislauf Meridian erklärt sich recht schlüssig, aus einer der Hauptfunktionen dieser Leitbahn.
Der Meridian bildet mit dem Meridian des „Dreifachen Erwärmes“ die „Innere Palastwache“, die die inneren, ganz privaten und geheimen Gemächer schützt.
Als Beispiel sollen uns in unseren Wohnungen und Häusern die Schlafzimmer dienen. In unser Schlafzimmer lassen wir auch nicht jeden, oder jede. Wenn sich doch einer unerlaubter Weise Zutritt verschafft und mit Gewalt sexuellen Kontakt erzwingt, sprechen wir von Vergewaltigung, von dem Gefühl begleitet, dass wir in unseren eigenen Räumen nicht mehr sicher sind. So ist es auch beim Einbruch. Ein Einbruch in unsere Räume kann auch ein schweres Trauma auslösen. Bei allen intensiven Schockzuständen kann unser Schutzsystem den inneren Raum verriegeln. Die innere Palastwache verschließt und verrammelt alles nach innen. „Um Gottes Willen! Da darf keiner wieder rein! Das könnte wieder so schmerzhaft werden.“
Wir arbeiten so viel, dass wir gar nicht bemerken, dass der Zugang zu uns selbst immer geringer wird. „Zu viel Arbeit und zu wenig Vergnügen“, heißt der Punkt auf der Handinnenfläche des Kreislauf Meridians, der in diesem Fall zu behandeln wäre.
Eine Störung bemerken wir Menschen erst, wenn wir endlich alleine sind und mit uns alleine keine Freude mehr haben. Wir sind am Boden zerstört, erschöpft, es wird alles immer anstrengender und macht immer weniger Spaß. „Erste Hilfe Maßnahmen“ sind Alkohol, oder andere Rauschmittel, wie Beruhigungstabletten, Blutdrucksenker etc. Weiters wird sehr gerne durch zu viel Essen, Fernsehen und Schlafen, sofern diese Fähigkeit noch vorhanden ist, kompensiert. Wir träumen davon auszuschlafen, oder dass wir überhaupt wieder schlafen können.
Wir finden die Tore zum Inneren geschlossen vor. Der Kreislauf Meridian hat diesen Bereich versiegelt.
Die Mistel ist in vielen Fällen in der Lage die „innere Palastwache“ zu motivieren, den geheimen Zugang zu uns selbst wieder zu öffnen. Dann liegt es bei uns, uns ein Herz zu fassen und das Tor zu durchschreiten.
Die Spontanität sich zu trauen jetzt zu leben, den Zeitdruck vermindern, oder sogar ganz abzugeben, wird mit einem durch die Mistel geöffneten Meridian realistischer. Wie gesagt – das Pferd kann zur Tränke geführt werden, trinken muss es selbst.
Die Mistel kühlt die emotionale Hitze, die sich auch in Herz - Hitze, Leber - Hitze und brennendem Nierenfeuer zeigen kann. Das wird heute auch treffend mit dem Begriff „Burn out“, bezeichnet.
Das Bittere leitet Hitze und Schlackenstoffe aus. In diesem Fall vorwiegend emotionale Verklebungen, mit Ansammlungen von bedrückenden Gedanken.
Die saure Geschmackskraft erhält die Säfte, durch ihre zusammenziehende Wirkung. Die zusammenhaltende Wirkung der sauren Geschmacksenergie vermeidet ein hochschlagen unkontrollierbarer Gefühlsenergien.
Mit den süßen Geschmackskräften werden, bei Säfte- oder Yinmangel, neue, stärkende, substanzielle Säfte und neue Kräfte, neue Hoffnungen, neue Zugänge zu den lebensbejahenden Ideen erzeugt.
Stelle dir vor, dass du vom Steißbein bis zum geistigen Auge, genau durch die Mitte der Wirbelsäule, atmest. Bleibe einen Augenblick oben, im geistigen Auge, konzentriert. Dann atme beim Ausatmen durch die Wirbelsäule, vom geistigen Auge bis zum Steißbein hinunter. Der Ausatmungs- und Einatmungsvorgang sollten gleich lang sein, in einem Tempo und einer Länge, die einem angenehm ist. Die Konzentration liegt während der Atmung in der Führung der Energie.
Danach stelle dir eine silberne Schnur, genau in der Mitte der Wirbelsäule, vor. Das ist eine der Grundtechniken, die eine bewusste Befreiung von der Körperlichkeit hervorrufen können. Das heißt, wir können uns leichter und angenehmer fühlen. Wir befinden uns mit der Aufmerksamkeit in unserem Energiezentrum, unserem Energiekern. Wir sind zentriert.
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Viel Spaß beim Lesen – Praktizieren – Erfolgreich sein :-)
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