Liebstöckel – Levisticum officinale
Maggikraut, Liebstockwurzel, Badekraut, Bergliebstöckel, Wasserkräutel, Liebstengelwurzel, Gebärmutterwurz, Gichtstock, Liebesstock, Luststecken, Nervenkräutlein, Leberstockkraut, Suppenlob
Doldenblütler – Apiaceae
ätherische Öle (Ligustilid), Bitterstoffe, Harze, Säuren, Cumarine
scharf, süß, bitter, salzig, sauer
warm
ein Teelöffel pro Tasse, mehrmals täglich eine Tasse trinken; in Teemischungen niedrig dosieren, da diese Wurzel einen sehr intensiven Geruch und Geschmack hat.
Pragmatische Tagesdosis: Zwei Esslöffel Liebstöckel mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, ca. 10 Minuten ziehen lassen, mit einem Sieb abseihen und in eine Thermoskanne füllen. Den Tee zu beliebigen Zeiten, tagsüber trinken.
Als Einzelabgabe hochdosiert, nicht bei entzündlichen Erkrankungen des Nierengewebes verwenden, sowie bei eingeschränkter Herz- und Nierenfunktion und in der Schwangerschaft
bei längerer Anwendung auf intensive UV- Bestrahlung verzichten
Er schmeckt würzig, süß, ein bisschen scharf und bitter. Die würzige Geschmacksrichtung ist mehr in deftigen Suppen, oder anderen Gerichten bekannt. Als Tee schmeckt er eventuell etwas ungewöhnlich. Obwohl in der Maggi Würze kein Liebstöckel enthalten ist, ähneln sie sich doch sehr im Geschmack.
Der Liebstöckel hinterlässt ein feines Brennen im Mundinnenraum. Die Magen- und Verdauungssäfte werden stark angeregt. Das ist schnell, durch einen vermehrten Speichelfluss, zu bemerken. Über die Anregung des Verdauungsfeuers breitet sich eine angenehme Wärme im Körper aus. Der ganze Unterkörper wird deutlich aktiviert und gewärmt. Der Bauch, das kleine Becken und der Urogenitalbereich werden wunderbar stimuliert und von einem sanften, durchdringenden Feuer angefacht. Der Liebstöckel macht wieder Appetit auf das Essen und somit auf das Leben.
Die Gärtner sagen, dass eine Liebstöckelpflanze besser allein steht. Er wächst sehr schnell. In gewissen Phasen ist der Fortschritt beim Wachsen täglich zu sehen. Der Liebstöckel beansprucht seinen Platz erfolgreich. Auch in einer Teemischung schlägt der würzig, pikante Geschmack sehr deutlich durch. Er besitzt eventuell die meist durchdringende Geschmackskraft aller kostbaren 24 Kräuter. Deswegen verwende ihn bitte äußerst gering dosiert in Teemischungen. Entweder du trinkst ihn als Tee ganz alleine, oder verwendest ihn in Suppen und im Essen.
Der Liebstöckel hat eine erwärmende Wirkung des Unterleibes, insbesondere der Blase und dann der Niere. Von dort werden anschließend Beine und Füße erwärmt. Die Feuer entfachende Wirkung schließt die Anregung des Verdauungsfeuers mit ein. Die Energie anregende Wirkung, also die Beschleunigung der Energie, wird nämlich in Wärme umgesetzt. Eine schnellere Bewegung der Energie ist Wärme. Diese Wärme kann sich bis zur Hitze und sogar bis zum Fieber steigern.
Der Liebstöckel ist durch seine „heiß machende Eigenschaft“ als Aphrodisiakum bekannt. Die Erfahrung zeigt, dass er sexuell stimulierend wirkt. Der Liebstöckel ist im übertragenen Sinne der Liebesstock. Es gibt auch die Bezeichnung „Lobesstock“.
Wenn die sexuelle Energie außen nicht verbraucht wird, ist viel Energie für andere Aufgaben, beispielsweise für die Versorgung der Blase, oder zum Aufsteigen in der Wirbelsäule vorhanden. Die Energiezentren in der Wirbelsäule werden besser mit Energie versorgt, so dass wir bewusster werden. Je bewusster wir sind, umso weniger Ängste können existieren.
Das mindert die Tendenz zu ängstlichen Gedanken, vor allem im Bereich der finanziellen Existenz. „Behalte ich den Job?“ „Verdiene ich genug mit meinem Geschäft?“ Die Knie werden stärker. Ich gehe nicht so schnell in die Knie. Knie und kalte Füße werden wärmer. Bei Kälte in Füßen und Knien brauchen wir, wenn die Kälte sehr tief eingedrungen ist, ein wenig Geduld. Es wird langsam immer besser. Die Kälte verschwindet und es breitet sich allmählich ein behagliches Gefühl aus. Das Leben wird wärmer und damit entspannter. Es ist leichter, es anzunehmen. Der Urin kann immer besser gehalten werden und man muss nicht mehr ständig auf das WC.
Kälte in der Blase verursacht Unruhe. Eine nervöse Unruhe, die darauf basiert, dass sich die Kontrolle über die Nerven schwieriger gestaltet. Hier kann der Liebstöckel in der Tiefe, über Blase und Niere, Wärme hinbringen. Unruhezustände und das allgemeine „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ haben häufig ihre Ursache in einer Kälte. Kälte bremst Bewegungen herunter und kann die Funktion der Nerven zu sehr behindern. Es steigt schneller Angst auf und Unruhe wird ausgelöst. Für spontane, schnelle Reaktionen brauchen wir genügend Wärme in den Nerven.
Wasser-Niere-Yang
Die scharfe Geschmackskraft erzeugt, vor allem in der Blase, eine starke Erwärmung.
So ist die Zuordnung zum Yang der Blase wohl gut nachvollziehbar. Es ist das Kraut, das sehr gezielt die Blase erwärmt. Deswegen wirkt der Liebstöckel so gut bei chronischen Blasenentzündungen, Harnverhalten, Nieren- und Blasensteinen und Wasseransammlungen am Knöchel.
Die scharfe Geschmackskraft löst auch Blut- und Qi - Stagnation im Unterleib. Außerdem hat die Schärfe, kombiniert mit der bitteren Geschmackskraft, die Fähigkeit, entzündungshemmend zu wirken. Das können wir bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege und chronischen Nierenerkrankungen nutzen und um Nierengrieß vorzubeugen.
Die bitteren Geschmacksenergien regen die Verdauung an und haben eine reinigende Wirkung. Deswegen wird der Liebstöckel zur Blutreinigung, Entgiftung und Entschlackung des Körpers verwendet.
Er hat im Verdauungsbereich eine anregende und wärmende Wirkung. Er hilft zum Beispiel bei einer Magen - Kälte, bei Blähungen, Verdauungsbeschwerden und Verdauungsschwäche und wenn Nahrung zu lange und schwer im Magen liegt.
Die süße Geschmackskraft regt die Säftebildung an. Schon nach einigen Sekunden ist im Mundinnenraum ein verstärkter Speichelfluss zu bemerken. Die Verdauungssäfte werden äußerst schnell und spürbar aktiviert. Somit zeigt der Liebstöckel als anregendes Gewürz sein Talent, als Förderer der Verdauung und als Erwärmer der Blase und damit auch der Nerven. Deswegen nennen wir ihn „der Nerven liebende Blasenerwärmer“.
Der Volksmund spricht auch gerne von der „Kraft eines Bullen“, der „Bullenstock“. Die Kraft und Dynamik eines Bullen will aber auch kontrolliert sein.
Knie dich auf den Boden und gehe in den Vierfüßerstand. Das heißt du kniest und hast beide Hände auf dem Boden. Bewege ganz leicht dein Becken nach vorne, nach hinten, zur linken und zur rechten Seite. Kreise das Becken und nimm dabei ganz langsam immer mehr Bewegungsspielraum in Anspruch. Wenn das Becken frei beweglich ist, bewege die Wirbelsäule, Wirbel für Wirbel, weiter Richtung Kopf, bis sich dieser mitbewegt. Becken und Wirbelsäule bewegen sich in einer Schlangenbewegung. Mach freie Bewegungen und versuche eine Steigerung, der immer wilder werdenden Bewegung, zu erreichen. Dann finde einen angenehmen ausklingenden Rhythmus, lege dich zur Entspannung auf den Rücken und genieße.
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